Diese Woche war es auf meinem Blog und auf Facebook ziemlich ruhig, vielleicht hat es der ein oder andere ja mitbekommen. Das hat einen einfachen Grund: Ich hatte wirklich eine ziemlich – entschuldigt den Ausdruck – beschissene Woche.
Abgesehen davon, dass in der Arbeit gerade einfach ziemlich viel zu tun ist und ich dieses Mal ein paar eher unspektakuläre Sachen abarbeiten muss, lief es in meinem Privatleben nicht gerade berauschend. Zunächst einmal habe ich mir meinen Oberschenkel bzw. meine Leiste leicht gezerrt, wobei das Wort „leicht“ an dieser Stelle fehl am Platz ist, denn ich hatte höllische Schmerzen. Ich konnte kaum gehen, es war mehr eine Art Humpelei. Am Sonntag hat mich dann auch noch eine Biene gestochen und das ist jetzt kein Jammern auf hohem Niveau: Meine Hand ist über Nacht so übel angeschwollen und hat geschmerzt wie Sau. Als die Schwellung nach dem dritten Tag nicht wegging und die Schmerzen schlimmer wurden, bin ich zur Ärztin – auf Druck von Mama und meinen Arbeitskollegen – und bin prompt auf Krankenstand geschickt worden und durfte die Hand erstmal zwei Tage nicht nutzen. Ich habe Cortison bekommen und Antihistamine, alles in Allem einfach eine ziemlich zache Geschichte.
Dann gibt es da noch ein ziemlich, sagen wir mal, präsentes Problem, über das ich aber vorerst nicht sprechen möchte. Auf jeden Fall hat das alleine sehr viel Kraft gekostet. Ich bin leider der Typ von Mensch, der bei ernsthaftem Kopfzerbrechen ganz schlimme Migräne bekommt. Das war gestern der Fall.
Die ganze Woche habe ich in einem mehr oder weniger lethargischem Zustand verbracht und konnte irgendwie nicht raus aus meiner Haut. Kennt ihr das, wenn ihr einfach so furchtbar unzufrieden mit der Gesamtsituation seid? Und dann noch unzufriedener seid, weil das in Wirklichkeit alles nur first world problems sind und ihr euch eigentlich zusammenreißen solltet? Ich weiß nicht, ob ihr mir folgen könnt, aber ich war zuerst frustriert und dann war ich noch frustrierter, weil ich frustriert war. Ich versuche mich ja auf die schönen Seiten des Lebens zu konzentrieren und weiß auch, wie sehr ich mein Leben zu schätzen wissen sollte, aber manchmal reicht dieses Bewusstsein einfach nicht aus.
Ich hatt eine Schreibblockade und kam nicht voran. Ich hab mich vor meinem eigenen Blog gesträubt wie sich ein Schulkind vor der Hausübung sträubt. Ich weiß nicht, wieso. Ich habe meinen Arsch einfach nicht hochbekommen und das hat mich schrecklich geärgert. Dann kommen noch die Zweifel hinzu: Liest das überhaupt irgendjemand? Erreiche ich die, die ich erreichen möchte? Oder mache ich mir in Wahrheit einfach nur etwas vor? Das Dümmste ist aber wohl, dass ich mich selbst bemitleidet habe, ohne wirklich zu wissen, wieso. Das klingt so bescheuert wie es ist. Gekoppelt mit Unsicherheit, die aus dem Nichts auftaucht, fühlt man sich dann einfach, wie soll ich sagen,… scheiße.
Ein Teufelskreis
Ich habe vor genau einer Woche ein Fotoprojekt gestartet, das mir sehr am Herzen liegt, ich werde dazu noch einen eigenen Blogpost verfassen. Und obwohl ich zu 100 Pr0zent von meiner Idee überzeugt bin, habe ich plötzlich auch daran gezweifelt. „Wen interessiert das schon“, „Gibt es doch zuhauf“ oder „Als ob dich jemand ernst nimmt“ diese Sätze haben meine Gedanken dominiert und das obwohl ich schon drei Shootings hatte und alle drei mit total tollen, liebenswerten und besonderen Menschen über die Bühne gebracht wurden. Das hat mich dann nochmal genervt. Und so bin ich in einen Teufelskreis gerutscht und konnte irgendwie nicht mehr raus. Meine sonst so positive und selbstbewusste Einstellung war wie weggeblasen, ohne dass ich einen wirklichen Grund nennen könnte.
Ich möchte jetzt auch gar nicht mehr zu lange jammern, denn ich bin wieder raus aus dem Chaos. Normalerweise dauert ein Down bei mir ein bis zwei Tage, dieses Mal war es durch die Umstände eben eine Woche. Der wichtigste Punkt ist wohl dieser hier: Man kommt irgendwann raus aus dem Ganzen. Ich will kein Problem relativieren, jeder hat sein Päckchen zu tragen. Ich kann nur sagen, dass man mit einer (in meinem Fall plötzlich angeknacksten) positiven Denkweise wieder rauskommt aus diesem Teufelskreis. Deswegen kann ich euch nur ans Herz legen mit einer gewissen Gelassenheit alltäglichen Schwierigkeiten entgegenzutreten. Sie gehen vorbei und werden irgendwann nicht mehr wichtig sein.
Was ich gemacht habe, um ein Up heraufzubeschwören: Ich habe quality time mit Marko verbracht, meine liebsten Freunde getroffen, negativen Kram so gut es geht von mir geschoben und vor allem viel gelacht. Seht euch eure Lieblingsserien an, schaut Welpen-Videos auf Youtube und denkt an lustige Momente in der Vergangenheit. Ich habe Dinge, die mich ärgern, beiseite geschoben und kapiert, dass mein Kopfzerbrechen diese Situationen nicht verändert wird. Ich habe viel gelesen, klassische Musik gehört und bin Rad gefahren. Ein ganz toller Tipp ist auch dieses Video. Bitte seht es euch an, auch wenn es neun Minuten dauert.
Ich habe ja schon mal davon gelesen, dass du deinem Gehirn Gute-Laune-Signale sendest, wenn du 60 Sekunden am Stück grinst – also richtig schön mit Grinsebacken. Ab heute werde ich aber versuchen, jeden Tag insgesamt fünf Minuten zu grinsen. In dem Video wird super erklärt, wieso das gut sein soll.
Auch von großer Bedeutung war die Tatsache, dass ich realisiert habe, welche Kleinigkeiten mich unbewusst stören. Zum Beispiel mein Handy und die damit einhergehenden Folgen. Ständig checkt man sein Newsfeed, guckt sich Instagram-Fotos an und verplempert seine Zeit mit Snapchat. Dann ist man genervt von gewissen Medien, ärgert sich über Kommentare zur politischen Lage, fragt sich, warum diese Person die Möglichkeit bekommen, dieses und jenes zu tun und man selbst nicht und und und… Lauter Blödsinn, über den ich eigentlich hinwegsehe und mit dem ich gut klarkomme, hat mich plötzlich runtergezogen.
Ob man es wahr haben will oder nicht, Smartphones sind nicht nur unsere Freunde, sie schlucken auch irrsinnig viel Zeit und bringen einen auf unendlich dumme Gedanken und Vergleiche. Deswegen: Legt einfach öfter das Handy weg und verbringt Zeit in der Realität. Ich war erst heute wieder richtig aktiv auf Instagram, die Woche über war mein Auftritt sonst eher spärlich und das ist auch okay so. Und es ist auch okay, dass ich mal wenig auf meinem Blog getan habe, meine FB-Seite verstauben habe lassen und meine schlechte Laune offen ausgelebt habe. Das gehört zum Leben und ist okay so. Wenn ihr das nächset Mal ein Down habt: Zwingt euch zu grinsen und behaltet immer im Hinterkopf, dass jede noch so blöde Phase vorbeigeht. Ganz sicher.
„Wer liest das schon?“
Ich lese das!
Danke Veronika, freu mich sehr über dein Kommentar!!