Ich habe mich in meiner beruflichen Laufbahn für mehrere Jobs entschieden. Ich schreibe, fotografiere und moderiere und habe manchmal das Gefühl, dafür belächelt zu werden. Als wäre es „peinlich“, dass ich nicht nur eine Sache mache und es „offensichtlich“ ist, dass ich nicht alles können kann.
Vielleicht bilde ich mir das auch ein. Aber manchmal reichen auch Kommentare wie: „Ah, du fotografierst jetzt also auch?“ oder „Du moderierst aber noch nicht so lange?“ in einem abfälligen Ton. Eine Bekannte hat auf meine Antwort, dass ich im Medienbereich tätig bin, weiter nachgehakt, was ich denn „jetzt eigentlich wirklich mache“, woraufhin ich ihr erklärt habe, womit ich meine Brötchen verdiene. Daraufhin meinte sie: „Du kannst doch nicht alles auf einmal machen?“ Und ob ich kann! Das bedeutet nicht zwangsläufig, dass ich in allem gleich gut bin. Aber ich verdiene mit allen oben genannten Punkten Geld und habe großen Spaß dabei. Das ist zumindest ein Anfang, oder?
Meinem guten Freund Artur geht es ähnlich: Er schreibt, ist Personal-Coach, Karate-Trainer und Model. Einer Freundin, die Teilzeit-Kindergärtnerin ist, aber nebenbei auch im Marketing-Bereich arbeitet, auch. Beide müssen sich Sätze wie „Du kannst nicht alles auf einmal machen“ anhören. Ich frage mich: Wieso nicht? Manche Jobs passen auf irgendeine Weise zusammen, andere nicht. Aber keiner sollte sich dafür rechtfertigen müssen, dass er sich in mehreren Sparten verwirklichen möchte. Wir leben in einer schnellebigen Welt, die sich stetig verändert. So ähnlich ist es auch mit den Jobs. Zudem bin ich in der Medienbranche tätig, da ist es meiner Ansicht nach besser, wenn man mehr kann.
Wie überall im Leben, hat auch diese berufliche Entscheidung seine Nachteile, Wer viel macht, hat viel zu tun. Vielleicht werde ich irgendwann an den Punkt kommen, an dem ich sage: Ok, jetzt reicht es. Aber solange ich meinen Tätigkeiten mit Leidenschaft nachgehe, gibt es nichts daran auszusetzen.Wenn ich schon dabei bin: Manche wissen es vielleicht schon, ich studiere Deutsch und BKS auf Lehramt. Nach meinem Abschluss möchte ich auch gerne unterrichten. Muss ich mir dann wieder anhören, dass ich „zu viel“ auf einmal mache? Ich hoffe nicht.
Ich habe Menschen immer bewundert, die mehreren Tätigkeiten auf einmal nachgegangen sind. Seit ich es selber so handhabe, merke ich, dass nicht jeder die gleiche Einstellung wie ich hat. Ich möchte ja auch gar nicht, dass mich jemand für irgendetwas bewundert. Mir reicht es, wenn man mich einfach sein lässt, ohne die Augenbrauen hochzuziehen.